Hallo, 
ich bin Ava


„Ich bin 27 Jahre alt und lebe an der Elfenbeinküste. In Folge der Klimakrise haben die steigenden Temperaturen dafür gesorgt, dass es in den Sommermonaten zu lebensgefährlichen Hitzeepisoden kommt. Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die sich durch eine genetische Anpassung trotzdem noch an der Oberfläche aufhalten können.“

Weltweit sind 

40%

der Erdoberfläche
Wüstenregionen

„Heute haben wir den 12.06.2100 und es herrschen 64°C an der Erdoberfläche. Meine Hautschichten sind seit der Anpassung deutlich robuster und können über einen längeren Zeitraum der extremen Sonneneinstrahlung standhalten. Meine Augen sind durch eine verdickte Hornhaut vor Austrocknung und Staub geschützt.

Viele Menschen aus meinem Dorf konnten sich noch keiner genetischen Anpassung unterziehen, da die Mittel dafür begrenzt sind. Um die heißen Sommertage zu überstehen, haben wir ein unterirdisches System aus Tunneln und Bunkern, in denen untertags Schutz gesucht werden kann. Viele der subterranen Hallen werden zudem als Gewächshäuser genutzt, da die Ernte an der Oberfläche von Jahr zu Jahr geringer ausfällt.“

Begrenzte Mittel
für genetische
Anpassungen —
















„Vor vier Jahren konnte ich mein Studium zur Agrarwissenschaftlerin abschließen, wodurch ich auch die Genehmigung für eine vorzeitige Genoptimierung erhalten habe. Aktuell forschen wir sowohl an der Erdoberfläche, als auch in den Gewächshäusern an Nahrungsmitteln, die der Hitze und Dürre trotzen können. Ohne unsere unterirdischen Gewächshäuser wäre es nicht mehr möglich, die Bevölkerung mit ausreichend Nahrung zu versorgen.“

Eine Panne kann auch
für mich tödlich enden —



„Meine Eltern und Geschwister warten noch auf ihre genetischen Eingriffe. Deswegen sind sie die meiste Zeit des Tages in den Tunnelsystemen, da sie an der Oberfläche tödliche Hautverbrennungen erleiden würden. Gegen Abend sinken die Temperaturen an der Erdoberfläche auf circa 40°C und sie können zu mir nach oben kommen. Meistens essen wir dann gemeinsam zu Abend. An manchen Abenden muss ich allerdings in die nächste Stadt fahren, um neue Samen und Körner aus dem Institut für Agrarforschung zu holen. Leider kann ich das nicht am Tag erledigen, da die Motoren der Autos oft überhitzen, wenn die Kühlung ausfällt. Deshalb wird die Strecke meist nur nachts befahren.“
© BENEDIKT HÖRMANNSDORFER, TOBIAS MOSER, FRANZISKA RICHTER, JULIA SCHNEIDER, JANA SCHWERDTFEGER