Hola, ich bin Maël —


„Geboren und aufgewachsen bin ich in Lima, Peru. Aufgrund der zunehmenden Überschwemmungsgefahr der Küstenregionen, bin ich vor vier Jahren nach Bogotá, Kolumbien gezogen. Letzten Monat wurde ich 23 Jahre alt.“


Kriminalität Krankheit  Korruption 

Die toxische Luft in Industrieregionen weist 2,3% CO2 und 0,01% CO auf.

„Von klein auf trug ich – wie der Großteil meiner Mitmenschen – außerhalb luftgefilterter Räume eine Gasmaske, um das Risiko von akuten Atemwegserkrankungen sowie Spätfolgen der Luftverseuchung zu minimieren. Mit 20 Jahren durfte ich mich dann einer Genmodifikation unterziehen. Ich habe nun ein erweitertes Atemorgan mit biologischen Filterzugängen sowie eine erweiterte Lungenkapazität und kann dadurch einen relativ unbeschwerten Alltag führen.“

„Dass ich mich so jung schon einem Genengineering unterziehen konnte, war ein großes Privileg. Mein Vater ist Abgeordneter der peruanischen Landesregierung, wodurch nicht nur ihm sondern auch seinen unmittelbaren Familienmitgliedern Behandlungen zustehen. Normalerweise soll nach einer festgelegten Hierarchie hinsichtlich Alter und Gesundheitszustand einer Person über das Anrecht auf eine Genmodifikation entschieden werden. Welche genauen Kriterien man dabei erfüllen muss, ist jedoch nicht immer klar. Das System ist da alles andere als durchsichtig und fair. Und selbst wenn man die Erlaubnis über eine Behandlung erteilt bekommt, muss man sich diese erstmal leisten können. Das ist leider nur selten der Fall. Die Korruption unserer Regierung macht unbeschwertes Atmen also zu einer Frage des Privilegs. Absolut unmenschlich.“

Einen sinnvollen Beitrag leisten —



„Dank meines Maschinenbau-Studiums kann ich mich nun beruflich für die Frischluftversorgung speziell der ärmeren Bevölkerungsschichten einsetzen. Ich erhoffe mir, damit einen möglichst sinnvollen Beitrag zu unserer heutigen Gesellschaft beizutragen. In meiner Freizeit arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen aus ebendiesen Schichten und engagiere mich politisch gegen Korruption und für die Gleichstellung der Genengineering-Rechte aller Menschen.“
© BENEDIKT HÖRMANNSDORFER, TOBIAS MOSER, FRANZISKA RICHTER, JULIA SCHNEIDER, JANA SCHWERDTFEGER